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Wissenswertes zu Starnberg
Starnberg in Bayern ist Kreisstadt des Landkreises Starnberg im Regierungsbezirk Oberbayern. Starnberg erstreckt sich mit der Kernstadt und den verschiedenen eingemeindeten Ortsteilen auf über 61, 84 km². Die Einwohnerzahl beläuft sich auf etwa 23.000. Sie ist aufgrund ihrer Lage beliebter Erholungsort, aber auch ein breit aufgestellter Wirtschaftsort.Geschichtliches zur Stadt Starnberg
Erstmalige Erwähnung fand die Stadt als "Starnberch" im Jahr 1226. Allerdings wurde der heutige Stadtteil Achheim bereits 948/957 als "Ouiheim" urkundlich erwähnt. Die Burg "Starnberch Castrum" wurde erstmalig im Jahr 1244 erwähnt. Im Jahr 1246 ging die Burg nach der Entmachtung der Andechs-Meanier in den Besitz der Wittelsbacher Herzöge über. Mit der Entwicklung von München als Residenzstadt wandelte sich auch die eigentliche "Verteidigungsanlage" im 15. Jahrhundert zur Sommerresidenz der Hofgesellschaft von München. So entstanden über die Jahre ein Lust- und Jagdschloss mit prunkvollen Neubauten und Gartenanlagen.
Etwa ab 1490 begann der Aufbau eines Schiffsparks am Schloss am Würmsee (seit 1962 in Starnberger See umbenannt). Bis Mitte des 18. Jahrhunderts kamen Gäste aus ganz Europa zu den legendären Seejagden und Seefesten. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die Räume des Starnberger Schlosses fast vollständig zerstört und wurden danach nur zum Teil wieder hergestellt. Die Zeit der Sommerresidenz war vorbei, Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es einer neuen Nutzung zugeführt.
Das heutige Starnberg basiert auf dem Zusammenwuchs zweier benachbarter Siedlungen. Diese waren von unterschiedlichen Wirtschaftszweigen geprägt, wie Fischerei, Handwerk und natürlich die Bediensteten des Münchner Hofes. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Gemeinde zum wichtigsten Ort am See. Im Zuge dessen kamen auch immer mehr begüterte Familien an den Starnberger See. Unzählige Sommerresidenzen entstanden, so unter anderem auch von Baurat Johann Ulrich Himbsel, der mit der Gründung der Dampfschifffahrt die sprunghafte Entwicklung des Ortes nicht unmaßgeblich unterstützte. Er baute auch auf eigene Kosten die Bahnstrecke Starnberg-München aus, welche im Jahr 1854 in Betrieb genommen wurde.
Diese Verbindung unterstützte die Veränderung der Gemeinde auf rasante Weise. Viele wandelten ihren Sommersitz zu ihrem Hauptwohnsitz am See. Damit einher ging die Entwicklung und der Ausbau des Ortskerns. Im weiteren Verlauf entwickelte sich der Ausflugsverkehr, wodurch wiederum immer mehr Wirtshäuser, Pensionen und Hotels entstanden. Das Jahr 1911 gilt als Höhepunkt von Starnberg als Erholungsort und Seebad. Mittlerweile ist sie nicht mehr nur Ausflugs- und Erholungsort, sondern auch breit gefächerter Wirtschaftsstandort und kulturelles Zentrum des sogenannten Fünfseenlandes.
Persönlichkeiten und Einwohner von Starnberg
- Rupprecht von Bayern (1869 bis 1955) - letzter bayerischer Kronprinz.
- Fritz Gartz (1883 bis 1960) - deutscher Maler des Expressionismus. Nach ihm wurde der Fritz-Gartz-Weg in Starnberg benannt.
- Johannes Heesters (1903 bis 2011) - eigentlich: Johan Marius Nicolaas Heesters, war ein niederländischer Schauspieler und Operettenstar
- Carl Friedrich von Weizsäcker (1912 bis 2007) - Physiker, Philosoph und Friedensforscher, lebte und wirkte in Starnberg von 1970 bis zu seinem Tod
- Georg Thomalla (1915 bis 1999) - deutscher Schauspieler und Synchronsprecher
- Heidi Brühl (1942 bis 1991) - deutsche Schlagersängerin und Schauspielerin
- Dragan Paljic (*1983) - Fußballspieler
Wirtschaftsstandort Starnberg
Basierend auf Studien der GfK Marktforschung zählen die Stadt sowie der Landkreis Starnberg mit an der Spitze der Kaufkraftstatistik. Verschiedene Unternehmen aus dem produzierenden und verarbeitenden Gewerbe, Handel und Verkehr sowie Land- und Forstwirtschaft sind in der Region angesiedelt. Die Firma Houdek gilt als wichtiger Arbeitgeber und ist zugleich einer der größten Nahrungsmittelproduzenten in Bayern.
Eines von zwei Ausbildungszentren für Taucher der Bundeswehr befindet sich seit 1960 am Starnberger See im Ortsteil Percha. Neben der Ausbildung von Pioniertauchern wird dieses Zentrum auch vom Technischen Hilfswerk für die Ausbildung von Tauchern genutzt.
Aufgrund der Nähe zu München und der Lage am Nordende des Starnberger Sees sowie seiner Sehenswürdigkeiten ist Starnberg auch heute noch ein sehr beliebter Ausflugs- und Erholungsort für Einheimische und Touristen in Oberbayern. Ein weiterer beliebter Anziehungspunkt sind die auf dem Starnberger See verkehrenden Fahrgastschiffe.